Foto/Grafik von Just Shots @justshotsde
Woche 7 ist durch und es war durchaus eine spannende Woche. Zunächst einmal kurz zu einem meiner Lieblingsthemen, den Zuschauerzahlen. Insgesamt waren dieses Wochenende 23093 Zuschauer in den verschiedenen Stadien, was einen ordentlichen Schnitt von 3299 ergibt. Das ist auf alle Fälle in Ordnung, besonders wenn man bedenkt, dass mit den Dragons, Lions und Guards drei Teams Heimrecht hatten, die nicht zu den Zuschauermagneten der Liga zählen. Letzte Woche habe ich noch darüber geschrieben, dass mir die Diskrepanz bei den Zuschauerzahlen zwischen Deutschland und Österreich auf der einen und allen anderen Ländern auf der anderen Seite etwas Sorge bereitet. Die gute Nachricht, die Musketeers durften 4500 Zuschauer in Paris begrüßen und die Guards für Schweizer Verhältnisse auch sehr respektable 2000 Zuschauer. Nach zwei Siegen in Folge kommen jetzt die Seamen in die Schweiz, mal schauen ob die Guards ihren bisherigen Rekord vom ersten Heimspiel gegen die Raiders (2300 Zuschauer) überbieten können. Besorgnis erregend ist dagegen, dass sich die Lions (970) und die Dragons (1158) sich nur bei Rund 1000 Zuschauern bewegen. Auch wenn der Schnitt der Dragons im neuen Stadion etwas höher ist als in den beiden Jahren zuvor im Stadion in Reus, ist hier noch keine Steigerung zu erkennen, die der Franchise wirklich merklich weiter helfen würde.
Ein unerwartet spannendes Spiel durften wir dann in Wien zwischen den Vikings und den Panthers verfolgen. Die Panthers legten, trotz fehlen von ihrem QB Vitale (M.Sexton hat da übernommen), eine bärenstarke erste Halbzeit hin. So führten sie gegen die Vikings, die nicht so souverän wirkten wie gewöhnlich, bis kurz vor der Halbzeit mit 14 Punkten (21:7). Den Vikings gelang dann noch ein Field Goal vor der Pause zum 21:10. Wenn man aber einem der besten Teams der Liga und dem amtierenden Champion so zusetzt, muss man es eben auch zu Ende bringen. In der zweiten Halbzeit haben die Panthers dann aber nicht nur keine weiteren Punkte aufs Board gebracht, sondern mit 5 (!) Turnovers, die Vikings immer wieder zum Punkten eingeladen. Mit so einer zweiten Halbzeit machst du dir dann die ganze tolle Arbeit aus Halbzeit 1 kaputt und auch wenn die Vikings an dem Tag nicht gut aussahen, drehen sie so ein Spiel dann noch. Da war deutlich mehr drin …
Das Highlight der Woche war aber ein anderes Spiel. Die Guards schlagen die bis dahin ungeschlagene Stuttgart Surge mit 31:13. Hier lief es dann etwas umgekehrt. Nach der ersten Halbzeit führten die Guards zwar mit 2 Punkten (15:13), aber ich habe dann schon erwartet, das die Surge anders aus der Kabine kommt und das Ergebnis schnell zu ihren Gunsten korrigiert. Stattdessen brachte die Offense der Surge keine Punkte mehr zu Stande und produzierte zudem noch 5 Turnover. So konnten die Guards davon ziehen und ein echtes Upset landen. Hop Guards! Mit dem Rückenwind von zwei Siegen und den Seamen nächste Woche im eigenen Stadion, könnte auch da was gehen. Wer hätte vor 1-2 Wochen den Guards drei Siege in Folge zugetraut? Also ich nicht … Auf Twitter kam die Frage auf, ob dass das größte Upset der ELF Geschichte war. Ich sage eindeutig: NEIN ! Es war das größte Upset der Season, aber der Sieg der Rams letztes Jahr gegen die Dragons, war das noch größere Upset. Die Guards haben schon letzte Woche gewonnen, während die Rams insgesamt nur dieses eine Spiel gewinnen konnten. Zudem waren zu der Zeit die Dragons das, was aktuell die Surge sind … ein Teams das etwas überrascht ganz oben mitmischt.
Während ich diese Zeilen schreibe, meldet sich die Liga auch zu Wort, nämlich mit einem Statement wie mit den Leipzig Kings spielen umgegangen wird. Wenn ich das jetzt richtig überflogen habe, nimmt die Liga das erste Spiel was eine Franchise gegen die Kings hatte als Maßstab. Alle Spiele die die Kings verloren hatten, werden mit dem gleichen Ergebnis noch mal für diese Franchises gewertet. Hat man gegen die Kings das erste Spiel verloren, wird das zweite Spiel mit dem gleichen Ergebnis für die Franchise gewertet, die das erste Spiel verloren hat. Einzige Ausnahme sind die Leons deren zweites Spiel noch eine kurzfristige Absage der Kings war und somit die 35:0 Wertung für die Lions bestehen bleibt. Die Centurions hatten leider noch gar kein Spiel gegen die Kings. Hier hat man sich entschlossen die Spiele jeweils als Siege zu werten, allerdings mit 16:16 so das die Centurions weder Plus- noch Minuspunkte machen. Wenn Ihr euch fragt, wie man auf die 16 Punkte kam, das ist der Durchschnitt an Punkten die die Centurions bisher machen.
Insgesamt finde ich das eine ordentliche Lösung, auch wenn das Konstrukt auf die Centurions etwas seltsam anmutet. Hier hätte man auch einfach eine 16:15 Wertung nehmen können, schließlich haben die Lions ja auch 35-0 gewertet bekommen und machen damit ohne gespielt zu haben, deutliche Pluspunkte, die hätte das Spiel stattgefunden nicht zu erwarten gewesen wären. Den Centurions wird hier zu Verhängnis, dass a) beide Spiele gegen die Kings nicht gespielt wurden und b) das das aus der Kings wenige Stunden (und noch vor dem eigentlichen Spieltermine) nach der Spielabsage kam. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Centurions auch zu den Teams gehören, die ein Heimspiel (und damit die Einnahmen daraus) verloren haben, ist das schon bitter. Letztlich aber, war die Situation aber auch nicht für alle fair zu lösen und die Lösung scheint mir zu mindest in Ordnung. Offen bleibt bisher noch die Frage, ob es irgendeine Kompensation für die Franchises geben wird, die ein Heimspiel verlieren.
Aber ist nur meine Meinung …
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