Letzte Woche (nach dem 8.von 12 Spieltagen) endete das Zeitfenster, in dem Teams neue Spieler verpflichten durften. Im Grunde müssen die Teams also den Rest der Season mit dem jetzigen Kader beenden. Einzig für den Fall, dass der Quaterback eines Teams verletzt ausfallen sollte, gibt es eine Sonderregelung.
Zuletzt gab es verschiedene Meinungsäußerungen und auch Kritik an der Regelung. Bei dem Versuch das einzuordnen, stößt man gleich auf erste Probleme … die genau Regelungen zu diesen Roster Moves, kann man (meines Wissens) nirgends nachlesen und es scheint sehr unterschiedlich in den Franchises gehandhabt zu werden, was man wie öffentlich macht. Zudem spielt unser "deutsches", vom Fußball und Vereinsport geprägtes, Verständnis von Mannschaftskadern eine Rolle. Liest man dann „released" (gekündigt) oder "part ways“ (Vertragsauflösung) sind das für uns eher ungewohnte Vorgänge (im Vergleich zum Fußball). Diese erklären sich aber zum einen aus der Tatsache, das die Teams nur eine bestimmte Menge an Kaderplätzen haben und zum anderen, dass fast alle Spieler nebenher ganz normal berufstätig sind und das spielen in dieser Liga ein zeitaufwendiges Hobby ist. Verletzt sich z.B ein Spieler und fällt den Rest der Season aus, muss das Team ihn "releasen" (kündigen) um den Kaderplatz für einen Ersatzmann frei zu räumen (im EuroBallers Podcast wurde aber mal gesagt, dass für die verletzten Spieler Versicherungen existieren) … verträgt sich der Aufwand für die ELF nicht mehr mit dem Berufsleben des Spielers, einigt man sich zumeist auf eine Vertragsauflösung (part ways). So "unmenschlich" wie es teils kritisiert wurde, ist das Geschäft in der ELF also nicht und wenn man die oben stehenden Situationen mal abzieht, sind es wahrscheinlich garnicht so viele Moves, die aus anderen Gründen gemacht werden. Trotzdem waren, z.B. vermute ich bei den Rams, auch Moves dabei die die Qualität des Kaders erhöhen sollten und nicht in Zusammenhang mit einer Verletzung und einer der beruflichen Situation des Spielers standen. Hierzu hat Sami von Football Bromance angemerkt, dass wenn man eine „professionellere“ Liga im Football will, man auch mit „professionellen“ Entscheidungen leben muss (Aussage kurz zusammen gefasst), womit er ja auch grundsätzlich recht hat. Im Rahmen dieser Diskussion hat auch Hendrik von Foot Bowl (www.footbowl.eu)in der Webshow von Foot Bowl (unbedingt anschauen, wenn ihr es noch nicht tut, ihr findet alle Folgen auf YouTube) die Frage gestellt, warum braucht man überhaupt ein Zeitfenster das die Möglichkeit von Neuverpflichtungen begrenzt?
Berechtigte Frage, hier meine Meinung:
Ich denke es braucht eine Deadline für Signings und was den Zeitpunkt betrifft, muss man ein Zeitpunkt finden der, so gut es geht, allen Punkten Rechnung trägt.
Welche Punkte?
Ich sehe da drei (wer sieht noch andere, gerne schreiben oder kommentieren):
Um das Leistungslevel zu halten, müssen die Teams auch während der Season Verpflichtungen, um Ausfälle zu kompensieren. Die Liga muss auch in Week 7 oder 11 gute Spiele präsentieren. Jedes TV-Game bietet die Möglichkeit, neue Fans und neue Sponsoren zu gewinnen. Das wird aber nur funktionieren, wenn man gute, spannenden Sport bieten kann.
Roster Moves während der Season, sollten zu keiner Wettbewerbsverzerrung führen. Man stelle sich nur mal vor, die Dragons würden die die Playoffs verpassen und die SeaDevils würden für die Playoffs Sweet & Edwards holen (okay sie müssten Constant und Jordan dann entlassen) … Oder wenn man mal zu den Rams schaut, wer in Week 2 oder 3 gegen sie gespielt hat, hat gegen ein ganz anderes Team gespielt, als wenn man gegen sie in Week 7 oder 8 gespielt hat. Im Sinne des Wettbewerbs kann sowas nicht sein.
Eine Fanbindung an die Franchises muss in weiten Teilen noch entstehen und wachsen. Hierfür sind Stars, lokal Heros und spannende Persönlichkeiten wichtig. Es erleichtert es sehr, sich mit einem Team zu identifizieren, wenn sich Franchises Legenden bilden, die für Jahre fürs gleiche Team spielen, Lokal Heros die aus der Stadt kommen und vielleicht auch (US-)Imports die über mehrere Jahre für das gleiche Team spielen.
All diese Punkte unter einen Hut zu bekommen ist sicher schwierig und sicher kenne ich als Fan auch nicht alle Herausforderungen vor die ein Roster eine Franchise über das Jahr stellt.
Meine Idee wäre:
Man könnte versuchen mit zwei Zeitfenstern zu arbeiten, z.B. man kann bis Week 3 signen und dann noch mal zwischen Week 7-10, mit einer Ausnahmeregelung (wie es sie ja jetzt auch schon gibt) sollte sich der QB verletzten. Möglicherweise könnte man diese Regelung auch ausweiten indem man z.B. bist Week 10 diese Ausnahmeregelung auf die A Spots ausweitet. So könnte die Franchises immer noch auf Ausfälle reagieren, die Teams wäre aber im Sinne der Identifikation etwas gleichbleibender in ihrer Besetzung und der Wettbewerb wäre auch etwas fairer, weil man zwischen Week 3-7 und 10 bis zum Finale wüsste auf wen man trifft.
Aber ist nur Meine Meinung …
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